Somatic Experiencing® Frankfurt
Somatic Experiencing® – Ressourcen stärken und die Erstarrung abschmelzen
Somatic Experiencing Frankfurt: Somatic Experiencing ist ein Ansatz in der Traumaarbeit, der von Dr. Peter A. Levine entwickelt wurde, einem amerikanischen Physiker und Psychologen.
Levine vertritt die Auffassung, dass ein Trauma dann entstehe, wenn der Körper und insbesondere das autonome Nervensystem nicht vollständig auf eine stressauslösende Situation reagiert habe.
Flucht – Kampf – Erstarrung
Die ältesten, im Stammhirn angelegten Überlebensmechanismen von Mensch und Tier sind Flucht, Kampf und Erstarrung („Totstellen“). Gerät der Mensch oder das Tier in eine gefährliche Situation, werden im Körper große Mengen Energie – also Adrenalin – freigesetzt, um effektiv kämpfen oder weit flüchten zu können. Wenn Flucht und Kampf nicht erfolgversprechend sind, erstarrt das Lebewesen.
Tiere, die sich totgestellt haben, schütteln sich, wenn die Gefahr vorüber ist. Auf diese Weise setzen sie die durch die Erstarrung gebundene Energie wieder frei.
Für den Körper gibt es nur Gefahr oder Sicherheit.
Unser Nervensystem kennt keine feinen Abstufungen für Gefahr – das wäre für den Körper zu kompliziert. Da unser Nervensystem immer noch in der Steinzeit ist, kann auch eine objektiv nur leicht unangenehme Situation dem Körper signalisieren, er sei bedroht. Daher sind wir auch dann von Adrenalin geflutet, wenn uns nur der Chef in sein Büro ruft oder jemand uns die Vorfahrt nimmt.
Weil wir Menschen im Gegensatz zu Tieren denken können, spüren wir unseren Körper nicht so gut wie Tiere. Daher schütteln wir uns nicht automatisch nach einem „Adrenalin-haltigen“ Ereignis, um die überschüssige Energie loszuwerden. Sie verbleibt im System und macht sich vielleicht z.B. in Schreckhaftigkeit oder anderen Phänomenen bemerkbar, die wir mit dem ursprünglichen Ereignis nicht in Verbindung bringen können.
Wie arbeite ich als Heilpraktikerin für Psychotherapie mit Somatic Experiencing?
1. Stabilisierung und sicherer Raum
Um einen sicheren Raum zu errichten, entwickeln wir als Erstes eine tragfähige therapeutische Beziehung, in der Sie sich sicher und aufgehoben fühlen.
In der daran anschließenden Arbeit sprechen wir zunächst über Ihre Ressourcen und stärken diese: Was können Sie gut? Was gibt Ihnen Halt? Wo fühlen Sie sich wohl? Ich visualisiere mit Ihnen z.B. eine wohltuende Situation, wohin Sie sich im Laufe des Prozesses gedanklich immer wieder hinbegeben können, um neue Kraft zu tanken.
2. Nachregulierung
Wenn der sichere Raum erstellt ist, pendeln wir mit ausreichend Zeit und Kontrolle behutsam zu traumatischen Erinnerungen hin und wieder zurück zum Ressourcenraum. Im Fokus von Somatic Experiencing steht das Aufspüren von Körperempfindungen und -impulsen, Emotionen, inneren Bildern, Gedanken und Überzeugungen.
3. Entladung
Sich an die Gefühle von Hilflosigkeit oder Angst zu erinnern und vielleicht auch körperlich zu reagieren (z.B. durch einen tiefen Atemzug, Zittern oder auch nur eine Hautrötung), kommt manchen Menschen vor, als ob sie einen Hügel in kleinen Portionen vorsichtig abtragen. Durch den behutsamen Umgang mit sich selbst lernt Ihr Nervensystem, sich allmählich selbst zu regulieren.
Die Anzahl der Sitzungen richtet sich nach der Intensität Ihres Erlebens und hängt davon ab, wann die Traumata entstanden sind und wie intensiv sie Ihr Leben geprägt haben.